Musik. Durchströmt von Freiheit
Musik ist immer die mir am nächsten stehende Kunst gewesen. Nur sie vermag es, auf so unmittelbare Art und Weise unsere Seele zu berühren. Wir können die Musik literarisch beschreiben, sie mathematisch konstruieren oder versuchen, sie intellektuell zu verstehen. In ihrer klingenden Schönheit liegt immer etwas Geheimnisvolles verborgen, sie ist durchströmt von geistiger Freiheit. Als kleiner Junge verbrachte ich ganze Tage in der Natur. Von belebten Geräuschen vielfältigster Art umgeben lernte ich das Zuhören. Am Abend, wenn die lichten Farben allmählich der Dunkelheit wichen und es still wurde um mich herum, entstanden in meinem Inneren neue Klänge. Ich hörte Musik, meine eigene Musik. Eines Tages, ich war gerade 9 Jahre alt geworden, stand plötzlich schwer und mächtig ein Klavier im Wohnzimmer. Ich klappte den Deckel auf und blickte auf die 88 schwarzen und weißen Tasten. Ruhig und gleichmäßig geordnet lagen sie da. Ich hob meine Hände, bewegte die Tasten und hörte den sich spontan bildenden Klängen aufmerksam zu. Da spürte ich intuitiv, dass ich von nun an mit einer inspirierenden Quelle verbunden war, die sich einfach großartig anfühlte. Es war der Moment, als ich begann das Klavierspiel zu lieben.